- Nahl
- Nahl,1) Johann August, der Ältere, Bildhauer und Innenarchitekt, * Berlin 22. 8. 1710, ✝ Kassel 22. 10. 1781, Vater von 2); war nach der Ausbildung bei A. Schlüter und in Paris ab 1735 in Straßburg tätig (beteiligt an der Innendekoration des Palais Rohan). 1741 wurde er Direktor der königlichen Schlösser in Berlin, wo er als der bedeutendste Dekorateur des friderizianischen Rokoko hervortrat. Bezeichnend für seine Arbeiten ist die Verbindung des reinen Ornaments mit figürlichen und naturalistischen Motiven. Sein Hauptwerk ist die Bibliothek im Schloss Sanssouci (1745-47). 1753 wurde er nach Kassel berufen, wo er neben der Ausstattung des Schlosses Wilhelmstal die Gruppe der »Rossebändiger« (um 1767, Karlsaue) und das Denkmal Landgraf Friedrichs II. (aufgestellt 1783) schuf. 1777 wurde er zum Direktor der Kasseler Akademie ernannt.F. Bleibaum: J. A. N. (Baden 1933);E. M. Fallet: Der Bildhauer J. A. N. d. Ä. (Bern 1970);Die Künstlerfamilie Nahl. Rokoko u. Klassizismus in Kassel, hg. v. Ulrich Schmidt, Ausst.-Kat. Neue Galerie, Kassel (1994).2) Johann August, der Jüngere, Maler, * Zollikofen (bei Bern) 7. 1. 1752, ✝ Kassel 31. 1. 1825, Sohn von 1); lehrte nach der Ausbildung bei J. H. Tischbein dem Älteren sowie Aufenthalten in Paris (seit 1772) und Rom (1774-81) seit 1792 an der Akademie in Kassel (seit 1815 Direktor). Beeinflusst von E. Le Sueur, malte Nahl mythologische und historische Bilder im klassizistischen Stil des späten 18. Jahrhunderts, auch Landschaften.
Universal-Lexikon. 2012.